Der gestrige Beitrag über regionale Entwicklung hat eine Reaktion eines Lesers zu Tage befördert ... „bin schon auf die Fortsetzung gespannt“. Als ich den Beitrag schrieb habe ich nicht unbedingt an eine Fortsetzung gedacht ... aber der Impuls wurde mit dieser Rückmeldung wohl gesetzt.
Am Anfang ist die Wirtschaft. Was ist Wirtschaft? Was ist wirtschaften? Wozu wirtschaftet der Mensch? Wirtschaft soll den Menschen dienen. Die Aufgabe von Wirtschaft ist für die Verteilung von Ressourcen zu sorgen. Bei dieser Verteilung soll es darum gehen, dass alle Menschen ein gutes Leben führen können. Das bedeutet, dass die körperlichen, psychischen und auch seelischen Bedürfnisse der Menschen gut versorgt sind. Was sind nun die Ressourcen, die mit der Wirtschaft zu tun haben? Das sind Rohstoffe, Energie, Luft, Wasser, Erde, Wissen, Aufmerksamkeit, soziale und zwischenmenschliche Zuwendung und vieles mehr.
Wie der Mensch mit diesen Ressourcen umgeht und wie er sie verteilt, das ist Kultur. Kultur ist, was und wie der Mensch etwas macht. Zum Beispiel kursiert seit Jahrzehnten in und mit der Wirtschaft ein Glaubenssatz: „wirtschaftliches Wachstum muss sein, damit die Wirtschaft lebt“. Wirtschaftliches Wachstum wird übersetzt mit Umsatz- und Gewinnsteigerung. Welche Auswirkung das auf die produzierten Produkte hat und ob das der Mensch für ein gutes Leben braucht, spielt in diesem Glaubenssatz keine Rolle.
Glaubenssätze sind Kultur (= von Menschen gemacht), manifestieren sich in den Lebensräumen und werden für gewöhnlich nicht hinterfragt. Deswegen geben sie den Menschen Sicherheit. Was den Menschen diese Glaubenssätze, auch Dogmen genannt, noch weniger hinterfragen lässt. Wirtschaften ist Kultur.
Woran glaubst du, wenn es ums Wirtschaften geht?