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  • Claudia Wagner

Wer bezahlt? Und wenn, dann was und wieviel?


Ungefähre Lesezeit: 4 Minuten

Die Wirtschaft beschreiben wir gemäß dem k kontexten als Zone für Mensch, Preis und Ressource. Der Preis ist das steuernde Element. Er regelt, welcher Mensch und welche Ressource wie zusammenkommen. Der Preis und - damit verbunden - das Zahlungsmittel können verschiedene Ausprägungen haben. Hier ein paar Beispiele für mögliche Zahlungsmittel: das Geld, die Währung, Macht, Anerkennung, Liebe, Luft, Angst, Daten, Wissen, Fähigkeiten, Tätigkeiten, Wasser, Erde, Grund und Boden, Getreide. Womit bezahlst du am liebsten?

In welchem Ausmaß und in welcher Form der Preis bezahlt wird, regeln Menschen untereinander und im Moment regeln das auch kleinere und größere Wirtschaftsstrukturen hinter denen und in denen Menschen stehen.

Wenn zum Beispiel in bekannten großen Modehäusern ein T-Shirt um 5 € zum Kauf angeboten wird, dann setzt sich der Preis folgendermaßen zusammen:

Die Herstellung (Anbau, Pflege und Ernte) der Rohfaser in den USA, dann innerkontinentaler Transport auf einem Containerschiff, das dann in die Türkei fährt, um dort den Rohstoff zu einem Faden zu spinnen und Garn herzustellen, das je nach Mode gefärbt oder anders ausgerüstet wird, dann geht’s weiter nach Taiwan, dort wird das Garn zu feinem Jerseystoff gestrickt, dann geht’s weiter nach China, dort werden die Stoffe zu T-Shirts oder anderen Kleidungsstücken verarbeitet.

Du sagst, das stimmt so nicht? Ja, du hast recht. Manchmal kostet bei uns im Handel ein T-Shirt auch nur 2,85 €.

Nun, wie setzt sich der Preis für dieses T-Shirt zusammen?

  • Wasser auf Baumwollplantagen - in Gegenden wo es Wasserknappheit gibt.

  • Pestizide und Düngemittel zur Ertragsteigerung, die den Boden verdichten und in Grundwasser und Erdreich gelangen (später auch auf unsere Häute).

  • Lange Transportwege mit Transportmitteln, die fossile Brennstoffe in unvorstellbaren Mengen zu ihren Schloten hinaus jagen.

  • Grundsätzlich viel Chemie für alle Beteiligten – vor allem für die ArbeiterInnen.

  • Ausbeutung von menschlicher Arbeitskraft.

  • Erkrankung der Gesellschaft an verschiedenen Symptomen wie innere Leere, Neid, Hass, Kriege, Ängste, Vergiftungserscheinungen, psychische und physische Erkrankungen.

  • Gewinnspanne für den Handel und Vertrieb auf diesem Weg.

Das ist der Preis für ein konventionell hergestelltes T-Shirt aus dem österreichischen Handel, der auf dem Etikett von 2,85 € bis 130 € beziffert wird - je nachdem über welchen Markennamen es vertrieben wird. Die von den Auftraggebern bezahlten Produktionskosten inkl. Transportkosten eines solchen T-Shirts werden mit rund 1,40 € bemessen.

Die genannten Zahlen- und Ortsangaben sind ungefähre Angaben und unterliegen einem Schwankungsbereich. Zum Beispiel ist die Textilindustrie aktuell damit befasst einen Teil der Produktionskette nach Afrika zu verlagern, weil damit eine weitere Gewinnsteigerung erwartet wird.

Die Kontexterei Rauris entwickelt Wirtschaftsstrukturen und k-Shirts, wo in einem 80 € k-Shirt 100% Naturrohstoffe drinnen sind, wo in Europa und so viel wie möglich in der Region produziert wird. Wo ein Mindestlohn von 1.500 € an die regionalen TextilarbeiterInnen bezahlt wird. Wieviel wir davon umsetzen können hängt auch von dir ab: Welche Shirts du kaufst und ob du die Kontexterei Rauris insgesamt unterstützt und mitträgst. Dafür gibt es viele Möglichkeiten. Siehe da: kontextereirauris.org/mitmachen.

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