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Bis vor kurzem hatte ich beim Gedanken an die Kleidung der Steinzeitmenschen folgendes Bild im Kopf: Ich sah stark behaarte Männer und Frauen in Leder- und Fellfetzen, die eher spärlich den Körper bedeckten ...
Dass die Menschen damals schon mit den Techniken des Spinnens und Webens vertraut waren und die daraus entstandenen Textilien mit feinen Nadelstichen zu Kleidungsstücken verarbeiteten, erfuhr ich im Vortrag über die "Anfänge der Textilgeschichte - Textiltechnik und Kleidung in der Steinzeit". Seitdem sind meine Ansichten über das handwerkliche Geschick der Steinzeitmenschen in ein ganz anderes Licht gerückt.
Die Textilarchäologin Karina Grömer gab am 25.5.2018 ihr Wissen darüber weiter, welche Rohfasern im Neolithikum verarbeitet wurden und welche Spinn- und Webtechniken gebräuchlich waren. Sie zeigte Nachbauten der damaligen Werkzeuge her und führte vor, wie damit gearbeitet wurde. Ein Tisch voller Spindeln, Webgeräten, Kämmen und Wolle lud zum selber ausprobieren ein.
Faszinierend an der Textilgeschichte ist, dass die Faserverarbeitung seit vielen tausend Jahren im Grunde bis heute unverändert blieb. Weiterentwickelt haben sich die Maschinen und zu den pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen sind Kunststoffe dazugekommen. Doch die wesentlichen Arbeitsschritte und Techniken von der Gewinnung der Rohfaser bis zum fertigen Kleidungsstück haben
die Jahrtausende überdauert.
Frau Grömer kommt am 29.3.2019 wieder nach Rauris und hält im Rahmen des Lehrgangs 100% kon-textil einen Vortrag zum Thema "... nur alte Fetzen? Textilfunde aus dem Salzbergwerk Hallstatt".